Wednesday, February 15, 2012

Buchrezension: Svantevit

Svantevit von Nikolai M. Jakobi erzählt die Geschichte der Ranen, einem Volkstamm der Wenden, in der Mitte des 12. Jahrhunderts aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Der Großteil des Buches begleitet Radik, einen jungen Ranen, bei seiner Entwicklung von einem kleinen Fischerjungen zu einem Kämpfer der Tempelgarde der Burg Arkona, die den Tempel des höchsten Gottes der Ranen beherbergt – den Tempel des Svantevit. In den anderen Erzählsträngen wird die gleiche Geschichte aus Sicht der Dänen und der Sachsen geschildert.

Die Qualität der Erzählung schwankt stark zwischen den einzelnen Abschnitten. Teilweise lesen sich Kapitel flüssig und man kann das Buch kaum weglegen. An anderen Stellen hingegen muss man sich fast zwingen, auf die nächste Seite zu blättern, und fragt sich ständig, warum man das denn gerade liest. Viele Passagen bringen die Handlung nicht voran und teilweise scheinen diese nur aufgenommen worden zu sein, um historische Ereignisse dieser Zeit wiederzugeben, ohne diese in die Geschichte selbst zu integrieren. Auf etwa die Hälfte der 800 Seiten gekürzt wäre das Buch vermutlich hervorragend gewesen. So wie es ist, schwächelt es leider an vielen Stellen.

Nachdem ich zu dem Buch keine ISBN gefunden habe und auch keine weiteren Information zu dem Autor fand, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um die Erstveröffentlichung eines selbstpublizierenden Autors handelt. Ein richtiger Lektor hätte hier die Qualität vermutlich maßgeblich verbessern können. Trotzdem ist das Buch für ein selbstpubliziertes Erstlingswerk recht beeindruckend, und lässt auf weitere Bücher des Autors hoffen.