Die Falsche Reliquie von Renata Petrys berichtet von einer Phiole, die angeblich Jesus Blut enthält. Ein Bischof schöpft Verdacht und entsendet einen Spion um die Sache aufzuklären. Dieser begibt sich unversehens in größte Gefahr.
Der Erzählstil des Buches kann getrost als »ruhig« bezeichnet werden. Die Einleitung erstreckt sich fast über die Hälfte der Seiten, und erst im letzten Drittel kommt Spannung auf. Da jedoch der Protagonist die Geschichte als alter Mann erzählt hätte die Autorin vielleicht nicht den möglichen Tod des selbigen als zentrales Spannungsmoment für den letzten Teil des Buches wählen sollen. Hier tritt auch die einzige Charakterentwicklung des Buches auf: Der Protagonist erzählt im Epilog, dass ihn die Erlebnisse verändert haben.
Positiv anzumerken ist, dass die Geschichte der Reliquie in immer wiederkehrenden Rückblenden neben der eigentlichen Geschichte erzählt wird, und dass dieses häufig missbrauchte Stilmittel der Autorin sehr gut gelungen ist. Und trotz der fehlenden Spannung ist das Buch gut geschrieben und liest sich sehr flüssig.
Insgesamt finde ich den Roman zu ruhig. Obwohl er wirklich gut geschrieben ist fragte ich mich doch die ganze Zeit, wann denn endlich mal etwas passiert. Von daher eher für Freunde von langsamen Erzählungen mit wenig Spannung zu empfehlen.